Diktatur kommt von Diktat – jemandem seinen Willen aufzwingen.
Diktaturen erkennt man daran, daß es eine Partikulargewalt gibt, die das Volk beherrscht. Eine solche Partikulargewalt
kann ein Fürst, ein König, Kaiser, eine fremdes Land – ein Imperium, eine Kaste, eine Ethnie oder eine waffentragende Klasse oder eine reiche Klasse sein. Es kann viele Ausprägungen einer Diktatur
geben. (Partikular- – heißt Teil- – hier also Teil des Volkes.) Wenn nur ein Teil des Volkes etwas zu sagen hat oder Gewalt (also Macht) hat, ist das eine Diktatur. Die herrschende Partikularmacht
diktiert die Gesetze.
In der Regel herrschen die Reichen über die Armen.
Diktatur heißt, daß wenige Macht über viele andere haben.
Diese anderen sind die Mehrheit und besitzen geringere Rechte.
Diktatur erfordert (die Akzeptanz von) Ungleichheit.
Arten von Diktaturen
Einige typische Arten von Diktaturen sind benannt worden. Es gibt:
Demokratie kommt von Volksherrschaft.
Eine Demokratie zeichnet sich durch Volksherrschaft aus. Das ist gerade das Gegenteil der Diktatur. Der Begriff „Volk“
meint hier „Volk 2“ aus »Einige Probleme mit der Übersetzung von politischen Begriffen ((Artikel ist in der
Wiederherstellung)) « (Es herrscht also nicht ein Volk über das andere, sondern niemand über das Volk.)
Demokratie bedeutet, daß das Volk als ganzes nach der Macht greift und die Partikulargewalt hinwegfegt und verbietet. Sind alle möglichen
Partikulargewalten verboten und verhindert, herrscht das Volk und alle können ihre Interessen artikulieren und vertreten.
In der wirklichen Volksherrschaft, kann es Arm und Reich nicht geben.
Demokratie heißt, daß niemand Macht über andere hat.
Unterschied
Beherrschen die einen die anderen (z. B. die Reichen die Armen), kommt es automatisch zu einem „oben“ und
„unten“.
Selbstverständlich funktioniert Demokratie anders, als Diktatur. In der Diktatur kommt es darauf an, die Herrschaft nicht zu verlieren. Zwang und Gewalt
sind die Regel.
In der Demokratie kommt es darauf an, daß alle auch an alle denken, denn eine Demokratie muß anders funktionieren, als eine Diktatur.
Um den Charakter einer Diktatur zu verschleiern, muß die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit beschränkt sein.
Demokratie benötigt ein kritisches, ein demokratisches Volk – Diktatur ein gehorsames, das weiß, “was sich gehört”.
In der Diktatur herrscht nicht die Masse. Das hat den Zweck, Privilegien zu schützen.
In der Demokratie hingegen kann man die Interessen der breiten Masse wirkungsvoll vertreten. Partikularinteressen dürfen nicht über denen der Masse
stehen.
In einer Diktatur werden Partikularinteressen durchgesetzt. Diese sind die einer herrschenden Klasse.
In der Monarchie sind es die Interessen des Adels und des Hochadels,
im Kolonialismus sind es die Interessen der Besatzung und der beherrschenden Staaten,
im Neokolonialismus, die der korrupten einheimischen herrschenden
Klasse und der davon profitierenden Staaten, die in der Regel zu einem Imperium gehören,
Im Kapitalismus sind es die der Reichen, denen die Unternehmen, die Banken, Versicherungen, Mineralöl- Pharma- und
Nahrungsmittelkonzerne und andere gehören.
Verleumdung und Entscheidung
Gibt es eine echte Demokratie, wird sie sofort von allen Diktaturen als Diktatur verleumdet, denn jedes System behauptet
heute selbst gerecht und frei zu sein.
Um zu entscheiden, ob man in einer Diktatur oder Demokratie lebt,
muß man sich fragen, ob man mitentscheiden kann,
ob das Volk überhaupt informiert ist.
Spezielles
Im Feudalismus herrschten die Adligen über die Gemeinen. Im Kapitalismus herrschen die Reichen über die
Armen.
Eine Monarchie ist der häufigste Fall eines feudalen Systems, da es zwischen Fürsten keine wirkliche Gleichberechtigung gibt, muß es einen ersten geben.
Infolge dessen wird immer um die Herrschaft gekämpft. Auch im Kapitalismus wird (heute von transnationalen Konzernen) ständig um die Vormachtstellung und letztlich um die totale (globale) Herrschaft
gekämpft. Da transnationale Konzerne heute ganze Imperien für sich einspannen, nennen Linke diese Periode der Kapitalismus „Imperialismus“.
Beispiele
BRD
Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) ist ein kapitalistisches Land In diesem Lande herrschen die Reichen über die Armen.
Reiche haben viel mehr Rechte als Arme. Daher ist die BRD eine Diktatur.
Es verhält sich jedoch noch etwas komplizierter. Seit dem Ende der Kolonien gibt es Neokolonialismus und seit einigen Jahrzehnten gibt es sogar einen
Prozeß, den wir wirtschaftliche Globalisierung nennen. Aufgrund des Neokolonialismus herrschen die Reichen global über die Armen. Aufgrund der
erwähnten Globalisierung entsteht ein weltweites Rechtssystem, das die Herrschaft eben dieser Reichen über alle Armen d. h. der reichen Länder über die armen Länder, der großen Konzerne über die
kleinen Unternehmen und aller Reichen über alle Armen sichern soll. Die, die am weitesten oben sind versuchen diesem Rechtssystem einen abstrakten Ausdruck zu verleihen. Sie sagen „Markt“. In
Wirklichkeit handelt es sich hierbei um die Herrschaft des Kapitals, denn selbst Kapitalisten sind theoretisch austauschbar. Die Diktatur des Kapitals wird in der BRD verschleiert, da das dadurch
notwendiger Weise entstehende Elend exportiert wird.
(So, wie die natürliche Evolution auch keine des Phänotyps oder des Genotyps ist, sondern eine der Gene selbst, so ist die Herrschaft im Imperialismus – der höchsten Stufe des Kapitalismus keine der Kapitalisten, sondern die, des Kapitals selbst. Das Kapital ist abstrakter sich selbst ständig umwandelnder Wert.) (Siehe auch: »Warum die BRD undemokratisch ist«) Dieses Kapital herrscht.
Im Kapitalismus gibt es eine Diktatur des Kapitals. Alle Politiker und
selbst die Kapitalisten gehorchen dem Kapital bei Strafe des ökonomischen Untergangs.
DDR
Die DDR, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Abgrenzung zu den im Imperialismus (Kapitalismus) begangenen schlimmen Verbrechen gegründet wurde, wollte eine herrschaftslose1 Demokratie aufbauen. Diese Demokratie war jedoch nicht vom Volke gekommen, da damals noch eine recht große Anzahl von Nazis im Volke war, die mit Demokratie nichts anfangen konnten. Daher bekam das DDR-Volk die Demokratie von der Sowjetunion geschenkt. Leider war das Volk der DDR, das seine eigene Revolution nicht selbst gemacht hatte, nicht in der Lage, mit diesem Geschenk etwas anzufangen. Die Demokratie verkam.
Demokratie kann man nicht schenken – sie muß erkämpft werden. Sie bleibt nur erhalten, wenn das Volk
Verlangen nach Demokratie verspürt.
In der Sowjetunion
hatte man eine eigene Revolution gemacht. Leider glaubte man, daß alles erledigt wäre, wenn nur das Privateigentum an
Produktionsmitteln abgeschafft sei. Das reicht aber nicht aus. Wenn man keine effektiven Strukturen der Volksherrschaft und der Kontrolle der Macht schafft, kommt es zuerst zu einer Oligarchisierung
der Macht, in der sich die Macht bei wenigen konzentriert und dann zu einer Quasimonarchisierung. Stalin und Ceaucescu waren solche Quasimonarchen.
USA
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein besonders undemokratischer Industriestaat, welcher eine
Sklavenhalterverfassung, ein sehr mittelbare Wahlsystem, altmodische Geschworenengerichte hat und dessen Kongreß (beide Kammern) zu 100 % aus Multimillionären besteht. In den USA führt der normale
Weg zu studieren über private Universitäten, die elitaristische Eliten „erziehen“. Staatliche Universitäten werden finanziell ausgetrocknet. Nur Reiche und Stipendiaten können die Privat-Unis
besuchen. In den USA gibt es eine reich herrschende Klasse geführt von wenigen Superreichen, die alles bestimmen. Die Vereinigten Staaten sind eine Diktatur des Kapitals und als solche eine
Oligarchie. Ist man dort nicht krankenversichert, wird man nicht behandelt. (Alles genauer in: »USA und
Demokratie«.)
Syrien und Libyen
Die Staaten Libyen unter Muammar al-Gaddafi und Syrien unter Baschar al-Assad kommen den Mitteleuropäern – insbesondere
auch aufgrund der imperialistischen Propaganda nicht besonders demokratisch vor. Tatsächlich handelte es sich jedoch mit dem (neuen) Tunesien um die demokratischsten arabischen Staaten. Mit der
Volksjammahirija schuf Muammar al Ghaddaffi eine einmalige Form der Demokratie, die allerdings unter Personenkult litt. Ausgerechnet im Bündnis mit den feudalen GCC-Staaten versucht(e) die NATO die
relativ demokratischen Regierungen von Libyen und Syrien zu stürzen. Mitteleuropäer lernen hier, daß sie über Demokratie tatsächlich nicht viel wissen. Sie lernen aber auch, daß der Imperialismus die
Demokratie bekämpft.
Demokratie ist sehr relativ.
Sozialismus und Kapitalismus
Viel wurde und wird gegen den Sozialismus gehetzt. Die Kapitalisten behaupten in allen Zeitungen, Fernseh- und
Radiosendern, daß Sozialismus undemokratisch wäre. Das ist eine Lüge, die genau die Wahrheit verdecken soll.
Die Wahrheit ist:
Erst durch Volksherrschaft entsteht Sozialismus!
(und nicht umgekehrt. )
Im Kapitalismus gibt es keine Volksherrschaft. Es gibt dafür
Kriege zwischen unterschiedlichen Völkern. (Im Sozialismus gibt es niemals Krieg. – Aber das ist ein anderes Thema.)
Der Kapitalist muß die Demokratie natürlicher Weise bekämpfen.
[Evariste]
verbessert und erweitert am 07.11.2014 und am
02.03.2015
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